Handarbeitsmodell der BR 95
BR 95 - Die "Bergkönigin"
Nr. 1 Die erste Lok
liegt schon sehr lange zurück. Bei der Umsetzung der Konstruktion
sammelte ich erste Erfahrungen in der Ätztechnik. Eine Drehmaschine
gab es noch nicht. Alle "Drehteile" wurden in einer rotierenden
Bohrmaschine zurechtgefeilt.
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hier noch ohne Pumpe |
schön ist sie geworden
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die weit zurückspringenden Türen |
der seidenmatte Ton aus der Spraydose passt ganz gut |
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So, das war Nr. 1 Nr. 2 fertig geworden.
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hier noch ohne Pumpe |
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mit brüniertem Fahrwerk
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Die Lackierung aus der Sprühdose. |
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Nr. 3 |
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Irgendwie
meckern alle über meine unscharfen Fotos.
Jemand brachte mich jetzt mal auf die Idee, die Lok auf den Scanner zu legen: Also
hier mal zwei Scanns der Nr. 3:
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So
toll ist das nun auch nicht mit dem Scannen. |
Trittstufen
aus Riffelblech. |
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Hier sieht man, dass ich diesen typischen Einstieg der BR 95 endlich hinbekommen habe. Und wie bereits erwähnt, sind die Trittstufen "geriffelblecht" |
Die 95 auf einem chinesischen Essstäbchen zum Aufbringen der Lackierung. Den Sandkasten säge ich jetzt nicht mehr aus dem Gehäuse der BR 85 heraus, und auch nicht die hintere Pufferbohle. Das Gehäuse ist jetzt als ein kompletter Selbstbau. |
Letzte Fotomöglichkeit vor der Endlackierung |
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Wie man sieht, gibt es statt der beleuchteten Lampenklumpen von Märklin jetzt die zierlichen Laternen. Der Gewinn an Optik ist so gravierend, dass ich in Zukunft auf die viel zu eng stehenden "Nebelscheinwerfer" verzichte. Unter der Rauchkammertür sind jetzt auch die beiden Trittstufen zu erkennen, die natürlich auch geriffelt sind. |
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Auf Wunsch eines
einzelnen Herren, Links ist die Nachbildung
der Speisepumpe zu sehen und Typisch für
die DB-Variante sind die beiden einzelnen Luftpumpen, Die Lok vor dem Einbau der Detaisteuerung |
Schöne Fotos
von Holger Späing:
BR95 auf der Intermodellbau 2005 in Dortmund in Szene gesetzt
Nr. 4 Es ging los mit einer Idee, die mir schon seit vielen Tagen im Kopf rumgespukt ist: Schwungmasse |
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Das ist das normale
Fahrwerk der BR 85. Um das Fahrwerk einer BR 95 zu werden, bedarf es
noch so einiger Umbauten. |
14.07.07 Bis vor kurzem lag Nr. 4 immer noch unvollendet in der Kiste. ABER nun wird sie gemeinsam mit 4 weiteren Loks weitergebaut. Im Moment warte ich gerade auf die Ätzteile, aber einige Arbeiten am Getriebe und am Motor wurden schon durchgeführt |
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Weiterhin wurde für den Kessel ein Urmodell gebaut und in Weißmetall abgegossen.
Auch die Zylinder wurden in Weißmetall gegossen. Jedes Gramm bringt Zugkraft auf die Schienen. Probeaufbau. Um den Vorläufer
um 1mm zu kürzen, habe ich ihn mit einer 1mm-Säge durchtrennt Jetzt passt es. Der Zylinderblock ist lackiert, und auch die Pufferbohle ist fertig. Die Motoren sind
bereits in der bekannten Weise modifiziert und warten auf die Schwungmassen. Auch die Getriebe wurden um zwei Stufen erweitert. Die Loks fahren jetzt nur noch 1/3 der Originalgeschwindigkeit. Die Radschleifer wurden von dem Teil befreit, der vorn die Lampe halte würde und rot lackiert. Ebenso die Fahrwerks-Grundkörper. Die "Rote Phase"
geht weiter. 25 Kuppelachsen (=50 Räder!) wurden angeschliffen,
grundiert und rot bzw. rotbraun lackiert. Zum Lackieren schleife
ich mir ein sehr genaues und konisches Loch in ein Sperrholz. Die "Ausfräsungen"
der Stangen wurden mit roter Farbe ausgemalt. Die Niete werden
brüniert, was wegen der Größe nicht so einfach ist. Die Nieterei ist
eine Heidenarbeit, weil dabei hohe Präzision erforderlich ist.
Darum hab ich zur
Entspannung zwischendurch die Glocken gedreht. Weiter geht es mit
Steuerungsteilen: Fertig! Da ich sicherheitshalber
zwei verschieden lange Schwingenstangen geätzt habe,
Die Rauchkammertüren
entstehen aus Messing-Ätzteilen, und wird mit einen Nylonstab im Reitstock kräftig gepresst. Fertig! Montiert sieht die
Rauchkammertür dann so aus. Der Zentralverschluss besteht aus zwei
Einzelteilen. |
Fortsetzung folgt.
Geschichte der BR 95 (pr. T 20)
Quelle: Dampflok – Archiv 3, Baureihen 60 bis 96; Weisbrod, Müller, Petznik; transpress – Verlag 1978 |
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Die ersten deutschen 1'E1' - Tenderlokomotiven beschaffte im Jahre 1920 die Halberstadt - Blankenburger Eisenbahn (HBE), um den Zahnradbetrieb auf den Strecken des Harzes mit seinen 60-%-Rampen durch Reibungsbetrieb zu ersetzen. Diese von Borsig gebauten Lokomotiven sind als sogenannte Tier- oder Mammutklasse bekannt geworden, trugen doch die Lokomotiven Namen von Tieren, die als Symbol für Kraft galten: Mammut, Wisent, Büffel und Elch. Diese Lokomotiven, die in Zusammenarbeit von Dr.-Ing. Steinhoff von der HBE und August Meister von Borsig entstanden, hatten 75,0 t Reibungsmasse und standen bis 1968 bei der DR in Dienst (BR 9566). Nach den Erfolgen dieser Lokomotive interessierte sich auch die Preußische Staatsbahn für eine schwere Tenderlokomotive dieser Achsfolge und ließ bei Borsig, der Urheberfirma, 18 Stück und bei der Hanomag weitere 27 Maschinen bauen. Die Entstehung dieser Lokomotive, ihre konstruktive Durcharbeitung, fiel noch in die letzte Zeit des Bestehens der Preußischen Staatsbahn, ihr Bau erfolgte bereits zur Zeit der DRG. Deshalb ist die Lokomotive eine rein preußische Konstruktion mit allen Merkmalen der letzten preußischen Entwicklungen im Lokomotivbau (Barrenrahmen, Belpaire - Hinterkessel), wie sie auch die P 10 und G 12 aufwiesen. Sie ist auch noch in das preußische Nummernschema als Gattung T 20 eingeordnet worden. Die DRG benötigte eine schwere Tenderlokomotive in erster Hinsicht als Zug- und Schiebelokomotive auf den Steilrampen der Mittelgebirge, um die aus dem Flachland ankommenden Züge ungeteilt weiterbefördern zu können. Gleichzeitig aber bot sich mit dieser schweren Lokomotive die Möglichkeit, den kostenintensiven Zahnradbetrieb auf einigen Strecken zu beenden. Ausführliche Versuche des LVA Grunewald dienten nicht nur der Erprobung der neuen Baureihe, sondern auch der Ermittlung der Grenzwerte für den Reibungsbetrieb hinsichtlich Wagenzugmasse und Steigungsverhältnis. Die Anfang 1923 abgelieferte erste T 20, die noch das DRG - Nummernschild 77001 trug, denn diese Baureihenbezeichnung war nach dem vorläufigen Umzeichnungsplan vorgesehen, kam nach Grunewald und wurde mit leichteren und schweren Güterzügen auf der Strecke Grunewald -Sangerhausen eingefahren. Im März 1923 fanden Vergleichsfahrten auf der Harzbahn (HBE) mit der Mammutklasse statt. Zu diesem Zweck hatte sich die Direktion der HBE eine weitere T 20 von der DRG geliehen, um zu prüfen, welche der beiden Baureihen bei weiterer Zunahme des Verkehrs zu beschaffen sei. Im Juni 1923 erprobte das LVA die T 20 auf den thüringischen Zahnradstrecken und anschließend auf der Geislinger Steige (Strecke Stuttgart-München). Weitere Versuche fanden auf den Zahnradstrecken Honau - Lichtenstein (100‰) und Klosterreichenbach - Freudenstadt (50‰) im Gebiet der RBD Stuttgart statt. Über diese Versuchsfahrten ist von Prof. Hans Nordmann sehr ausführlich im "Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens" berichtet worden. Die Versuchsfahrten dienten gleichzeitig der Erprobung der Riggenbach - Gegendruckbremse, mit der die T 20 serienmäßig ausgerüstet war. Man stellte fest, dass die gleiche Masse, die die Lokomotive zum Berg schleppen konnte, bei Talfahrt mit der Riggenbach - Bremse abzubremsen war, so dass der Verschleiß der Bremsklötze erheblich verringert werden konnte. Galten bisher nach der BO 40‰ Steigung als obere Grenze des Reibungsbetriebs, so wurde nach den Versuchsfahrten diese Grenze auf 70‰ heraufgesetzt. Wenn man bedenkt, dass in den Anfängen des Lokomotivbaues die Reibung zwischen Rad und Schiene selbst in der Ebene als unzureichend eingeschätzt wurde und es Konstruktionen gab, die sich auch in der Waagerechten der Zahnstange oder nachschiebender Stelzen bedienten, wird deutlich, welche Entwicklung der Lokomotivbau in nur wenig mehr als hundert Jahren genommen hat. Mit 95,3t Reibungsmasse übertraf die T 20 die Maschinen der Mammutklasse noch um mehr als 20t. Die bay. Gt 2 X 4/4 in der ersten Ausführung kam auf 123,3t, in der verstärkten Ausführung sogar auf 127,6 t. Abgesehen davon, dass die T 20 als Zwillingsmaschine mit einfacher Dampfdehnung und ungeteiltem Triebwerk in der Erhaltung und Unterhaltung wesentlich billiger war als die komplizierte Mallet - Maschine, war sie auch wesentlich leichter zu handhaben. Die Triebwerke der Mallet neigten zum Schleudern, und es bedurfte großer Geschicklichkeit des Lokführers, um die enorme Reibungsmasse auch als Zugkraft wirksam werden zu lassen. Interessant ist ein Vergleich der Leistungsprogramme beider -Tenderlokomotiven, der stärksten, die für Reibungsbetrieb in Deutschland zum Einsatz kamen. Die Angaben entstammen dem Merkbuch der DRG (Ausgabe 1924). Das Merkbuch der DR (Ausgabe 1962) gibt etwas geringere Werte für die T 20 an, die in Klammern gesetzt sind. Die Angaben für die BR 960 (bay. Gt 2 X 4/4) beziehen sich auf die verstärkte Ausführung von 1923:
Die DRG übernahm die 45 Lokomotiven der Gattung T 20, die alle erst zur Reichsbahnzeit geliefert wurden, als Baureihe 950 mit den Betriebsnummern 95 001 bis 95 045. Einsatzgebiete waren u. a. die Steilstrecken des Thüringer Waldes (Ilmenau - Suhl und Arnstadt - Suhl), des Frankenwaldes (Probstzella - Rothenkirchen), die Geislinger Steige, die Schiefe Ebene bei Neuenmarkt - Wirsberg und die Steilrampe Tharandt – Klingenberg - Colmitz auf der Strecke Dresden-Chemnitz. Zur DB gelangten nach 1945 insgesamt 14 Lokomotiven (95 001, 95 002, 95 003, 95 006, 95 007,95 008,95 011, 95 012, 95 013,95 026,95 03, 95 033, 95 034, 95 035), die beim Bw Aschaffenburg konzentriert waren. Drei Lokomotiven mussten bis 1953 als Ersatzteilspender zerlegt werden. Nach Elektrifizierung der Strecke Nürnberg - Aschaffenburg - Frankfurt (Main) waren die T 20 entbehrlich. Die letzten 6 Maschinen (95003, 95008, 95013, 95 026, 95 031 und 95 034) schieden am 25.04.1958 aus. Alle anderen 31 Lokomotiven kamen zur DR und taten beim Bw Probstzella und auch auf der Rübelandbahn im Harz bis zu deren Elektrifizierung Dienst. Nach Ablösung der T 20 auf der Rübelandbahn durch die BR 251 blieb Probstzella einziges Einsatz - Bw, das die Lokomotiven auch noch nach 1978 beheimatete. Ab 1966 erhielten 24 Lokomotiven der DR im Raw Meiningen Ölhauptfeuerung eingebaut, um die noch für einen langen Zeitraum benötigten Lokomotiven wirtschaftlicher zu betreiben und die Heizer von der schweren körperlichen Arbeit zu entlasten. Die Maschinen fuhren auf den Strecken Saalfeld (Saale) – Probstzella - Sonneberg (Thür) und Sonneberg (Thür) - Eisfeld. Die DR verfügte zu diesem Zeitpunkt nicht über eine Lokomotivbaureihe, die die BR 95 hätte ablösen können, und Versuche, die Diesellokomotiven der BR 1182-4 einzusetzen, blieben Versuche. So ist auch noch 1977/78 das Eilzugpaar E 802/805 zwischen Sonneberg (Thür) und Saalfeld (Saale) von der T 20 gefördert worden. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, war allerdings auch die DR gezwungen, Lokomotiven dieser letzten deutschen Länderbahngattung als Ersatzteilspender zu opfern. Waren schon im Winterfahrplan 1979/1980 die ersten Diesellokomotiven der Bau reihe 119 auf der Strecke Saalfeld (Saale) - Sonneberg (Thür) eingesetzt, so gab es mit dem Fahrplanwechsel 1980/1981 endgültig die Ablösung der letzten deutschen Länderbahnbaureihe durch die Diesellokomotiven der Baureihe 119. Die 95 027 wird als betriebsfähige Traditionslokomotive der DR erhalten; sie ist auf Rostfeuerung zurückgebaut worden. |
BR95 in Ursprungsausführung
So lief sie auch noch ein paar Jahre bei der DB
BR95 bei der DR
äußerliche Unterschiede sind z.B.
Doppelverbundluftpumpe
Sandkasten
Tenderaufsatz
Dachluke
Frontalansicht mit
DR-Computernummer
3-Licht-Spitzensignal
Heusinger-Steuerung mit Kuhnscher
Schleife (C) Klaus
Kraml
Auf Klaus
Kramls Seite werden die Teile auch noch erklärt.
Dazu dort das entsprechende Teil mit der rechten Maustaste anklicken und "Link
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