Kempewerke Nürnberg
3 in 1- Kombimaschine

Bj. ca. 1920

18.11.13
Es gab mal wieder eine interessante Maschine bei ePay.
Eine kleine Säge wollte ich schon lange in der Werkstatt haben, um z.B. mal ein Schildchen zuzuschneiden.

Die Maschine diente in einer Setzerei zum Zuschneiden und Zurechtfräsen der bleiernen Satzelemente.
Ich fand jede Menge Blei-Sägespäne.


Urzustand
Die Frässpindel wird mit dem Fußpedal abgesenkt.


Da ist auch noch ein Fräswelle mit Tisch dran, und eine Fräs-Spindel


Der Sägetisch ist höhenverstellbar.







27.12.13


Da ist aber ordentlich Dreck drauf!

28.12.13
An der Kreissägenwelle sind Schrägkugellager verbaut, die optisch einen schlechten Eindruck machen.


Lagerbock mit Abdeckscheibe



geöffnet


Das war mal Fett!

Der Außendurchmesser ist 52mm und der Innendurchmesser ist 20mm. Der äußere Ring hat eine Breite von 13mm.
Der innere Ring steht so ca. 3mm über. Also komme ich auf eine geschätzte Breite von 16mm. Mit dem Maßen finde ich online keinen Ersatz.
Ich habe schon überlegt, ob ich da normale Rikula einbaue.
Auf dem einem Schrägkugellager habe ich noch eine Beschriftung gefunden:
BF20x20,2 25 7 PL
Das Herstellerlogo ist nur teilweise erhalten, könnte aber F&S sein. Also Fichtel & Sachs.

Dann habe ich noch ein Rikula mit außen 52mm und innen konisch ca. 25,4mm, also 1Zoll.
Dafür habe ich eine Taperbuchse. Ob es dafür noch Ersatz gibt?


Dieses Lager ist 15mm breit. Bemerkenswert finde ich die "Befüllungsöffnung".

29.12.13
Ich muß Euch leider enttäuschen, ich habe alles gereinigt und wieder zusammen gebaut.
Das Lagerspiel habe ich mit Beilagscheiben, die ich mir auf der Kugelmüller geschliffen habe, weitestgehend eliminiert.
Jetzt noch die Lagerböcke umzubauen, dazu fehlt mir die Zeit.
Ich habe hier noch so viel Krempel, den ich herrichten möchte. Irgendwie muss man dann mal Prioritäten setzten.
Die Maschine ist schließlich mit diesen Lagern schließlich 100 Jahre alt geworden.

31.12.13
Der Frästisch ist ab!


Da liegt der Pursche auf dem Poden.
Der Handfeger dient als Größenvergleich:


Der Sägeschnitt ist teilweise mit Stichsäge und teilweise von Hand getätigt.
Das war eine blöde Arbeit! Aber flexen wollte ich den Grauguß nicht, und meine Tigersäge ist ja jetzt ein Schaber! :oD




Das ist die Fräserseite...


...und das die Sägenseite.
Die Flanschmutter habe ich von SW32 auf SW30 umgefräst, da ich keinen 32 Schlüssel habe,
und die Schlüsselflächen auch schon sehr abgenuddelt waren.

Wo ich da die Schrauben sehe - die sind alle zöllig!





Die Sägewelle wird über diesen Kupplungshebel zugeschaltet.


Die Riemenrolle läuft immer mit.





So eine Kupplung gibt es auch für die Frässpindel.
Der gerändelte Knopf wird zum Einkuppel herunter gedrückt.


Das ist das Bohrfutter.
Dummerweise 1/2"-24tpi. Die sind heute nicht mehr gebräuchlich.


So erfolgt der Antrieb.


Neben der Flachriemenscheibe ist eine Rille für den Lederriemen.


Die Elektrik habe ich so gelassen.
Lediglich die Kontakte habe ich aufgeschraubt, und wieder blank gemacht.
Es sind noch alte, mit Teer ummantelte Kabel.


Auf der Motorwelle laufen lose zwei Ringe mit.
Die stippen unten ins Ölbad, und nehmen etwas Öl mit und verteilen das im Lager.

28.06.14

Um mit der Maschine sinnvoll zu arbeiten, musste eine Parallel-Anschlag her.
Das Originalteil war eher ungeeignet.


links der originale Parallel-Anschlag

Die verwendeten Gussteile sind alle von dieser Maschine.
Das war mal irgendeine Spannvorrichtung.





Und das große Dreieck ist ein Teil des alten Tisches.
Guter alter Guss. Der ließ sich hervorragend bearbeiten.


Der Winkel ist ein 20x20 Stahlwinkel aus dem Baumarkt.
Die Funktionsflächen sind überfräst.

Jetzt kann man sehr schön damit arbeiten!

Fortsetzung folgt!

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