Deckel G0 - eine alte Dame zieht ein

11.12.12
Eine altehrwürdige Dame hat bei mir Einzug gehalten.


Noch steht sie auf dem Fußboden. Ich muß erst mal etwas umorganisieren.
Ich könnte mir fast vorstellen, dass die Werkbank zu hoch ist für die Maschine.
Man muß ja auch noch auf den Schablonentisch schauen können.













13.12.12
Die erste Klippe ist umschifft:
Ich weiß nicht wie Herr Deckel auf die Idee gekommen ist, die Gravierstichel mit einem konischen Schaft auszustatten.
Diese Stichel gibt es aber anscheinend nicht mehr.



Also muß eine Spannzange her.
Ich habe echt ganz schön lange gefummelt, bist der Konus voll getragen hat.
Hier mache ich die Schlitze:



Die Spannzange hat einen Kragen, der wie bei einer ER-Spannzange in der Überwurfmutter klemmt.
So bekommt man sie auch wieder heraus.



Rundlauf muß ich noch testen. Ich habe nach dem Reiben der Bohrung einen Rohling in die Bohrung gesteckt.
Das war nicht schlecht. Beim Bohren war ich sehr vorsichtig.
Einen rasierklingenscharfen, nagelneuen 3er Bohrer, und ganz vorsichtig gebohrt, und sehr oft ausgespänt. Ich glaube, der ist nicht verlaufen.
Danach habe ich auf 3,15mm gerieben.



25.12.12
Die Spannzange war dann doch nicht so genau.
Ich hatte einen Unrundlauf von fast 1/10 am Stichelende. Das war zu viel!
Also musste ich mir mal eben eine Rundschleifmaschine basteln.



Die Spannzange hat sich links herum gedreht und der Diamant-Schleifstft volle Lotte rechts herum.
So kam eine ordentliche Schleifgeschwindigkeit zustande.
Der Futterschlüssel steckt extra im Futter, damit die Fingerheber auch was zu tun haben. Die Spindel wurde nicht eingeschaltet.
Das Futter dient lediglich als Schraubstock.

Jetzt habe ich einen Maximalausschlag von einem knappen Hundertstel. Damit kann ich leben.



Die Spannzange hat sich links herum gedreht und der Diamant-Schleifstft volle Lotte rechts herum. So kam eine ordentliche Schleifgeschwindigkeit zustande.



Hier sieht man zufällig mal den Halter für den "Wutzischleifer".

Rundtisch

Vor einiger Zeit habe ich mir mal so einen Rundtisch gekauft, weil er so niedlich war.
Später bemerkte ich aber, dass man damit gar nichts anfangen kann.
Zum Fräsen ist das Ding viel zu schlampig gebaut.
Vielleicht reicht es ja zum Gravieren.

Ich hatte da noch ein schönes 80er TOS-Futter liegen.
Aber wie soll man das da vernünftig drauf kriegen?

Letztlich entschied ich mich für die direkte Methode.


In das Futter habe ich eine Alu-Scheibe eingepresst.
In diese Scheibe habe ich vorher einen Kegelstift eingepressst.

Die Kegelstift-Bohrung habe ich gemeinsam mit dem Tich aufgerieben.
Daraus ergibt sich, dass das Futter perfekt zentriert ist.
Natürlich ist ein zentriertes Futter kein Garant für perfekten Rundlauf des Werkstücks.


In den Tisch habe ich drei Bohrungen eingebracht.
Freihändig angerissen bei 30°, 150° und 270°.


Das war so ca. die Mitte zwischen den T-Nuten.


Dann alles verschraubt.


So räudig sieht übrigens der Grundkörper von innen aus.
Einzige Führung ist das billige RiKuLa in der Mitte.
Die radiale "Klemmung" passt perfekt zum Konzept.


Ein Größenvergleich.

10.02.2013

Jetzt fehlt nur noch eine Möglichkeit, den Rundtisch schnell vertikal zu montieren.


Dazu habe ich ein Nut für eine Führungsleiste eingefräst.


Die Klemmleiste ist irgendein vernickeltes Reststück.


passt!


Und das Ganze war natürlich nicht einfach nur so, sondern es gibt auch ein Werkstück dazu.


Die Zahlen von 0 bis 9 mussten halt immer gewechselt werden.


Und das kam dabei heraus: ein Skalenrad.
Das Dunkle in den Linien und Zahlen ist momentan noch Dreck.
Nach dem Auslegen mit schwarzer Farbe wird das Teil noch einmal geschliffen.

31.10.13


Irgendetwas musste ich mit meinem ersten selbstgeschliffenen Stichel fräsen.

25.06.2014

Manchmal hat man einfach nicht die richtige Schablone.
Da ist dann Selbstbau angesagt.

Ein Rohling aus Messing wurde an der Kreissäge auf Maß gesägt.
Die 60°-Schrägen habe ich schnell von Hand angefeilt.

Dann den Rohling auf den Rundtisch gespannt, und zwei Bögen gefräst.


Fräser 1,5mm Durchmesser.
Da konnte meine Oma natürlich nicht die nötige Drehzahl liefern.

Dann noch ein paar Linien im rechten Winkel.


Was soll das bloß werden?

Ms63 ist ein undankbarer Werkstoff.
Aber die Grate verschwinden noch beim Abziehen.


Für so eine Schablone braucht man natürlich einen anderen Taststift.



Das war leider umsonst, da ich "ab" und "auf" verwechselt habe.


fehlerfrei

27.06.2014

Ich habe heute mal meine Rundgraviereinrichtung von Sempuco (Greiz) getestet:





Jede Position auf dem Grundkörper hat eine Nummer zur Orientierung. Siehe erstes Foto.

Dann nimmt man sich einen Zettel und schreibt das Wort HAUPTSCHALTER erst mal hin.
Dann sucht man sich die Mitte, in diesem Fall das C.
Und dann macht man sich die entsprechenden Zahlen an die Buchstaben.

H A U P T S C H A L T E R
0 1 2 3 4 5 6 7 8 0 8 7 6 5 4 3 2 1 0

Auf 3:00 und 9:00 steht eine 0. Von da aus ist durch nummeriert.
Jeweils 1 2 3 ... bis 8. auf 12:00 und auf 6:00 kommt dann auch jeweils eine 0.

Beim Gravieren habe ich dann vor mich hingemurmelt H auf 3, A auf 4 etc.
Ist aber nicht so schwer, wenn man es aufgeschrieben hat.






Fortsetzung folgt!


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